CapTrader für Schweizer – Erfahrungen und Vergleich

Letztes Update: 12. Dezember 2023

CapTrader ist ein deutscher Online-Broker mit günstigen Konditionen für den weltweiten Handel. Als sogenannter Wiederverkäufer (Introducing Broker) nutzt CapTrader die Handelsplattform und Wertpapierverwaltung von Interactive Brokers. Dadurch bietet er direkten Zugang zu mehr als 1.2 Millionen Wertpapieren über 135 Börsen in 33 Ländern mit 23 Währungen an. Seit 2011 kann über CapTrader online gehandelt werden.

Interactive Brokers

Interactive Brokers wurde 1978 in Amerika gegründet. Der Broker betreut 981’000 Kundenkonten und wickelt täglich mehr als eine Million Wertpapiertransaktionen ab. Er hat mehrere Auszeichnungen für seine Handelsplattform und für den Service bekommen.

Wertpapierkonten bei Interactive Brokers unterstehen dem Schutz der amerikanischen Securities Investor Protection Corporation (SIPC) bis zu einer maximalen Deckungssumme von USD 500’000. Barmittel werden bis zu USD 250’000 abgesichert.

Kundenkonten von BewohnerInnen der Europäischen Union wurden bis anhin im Vereinigten Königreich gehalten. Aufgrund des Brexits werden die Kundenkonten – auch diejenigen von CapTrader – entweder nach Irland, Luxemburg oder Ungarn transferiert. Die Entschädigungsansprüche belaufen sich dann wegen EU-Gesetzen auf nur noch EUR 20’000. Schweizer Kundinnen und Kunden sind davon laut Aussage der Pressestelle von CapTrader vom 4. Januar 2021 nicht betroffen. Ihre Konten werden weiterhin im Vereinigten Königreich (bei IBUK) gehalten. Auch neue Konten von SchweizerInnen werden weiterhin bei IBUK eröffnet. Insofern ändert sich auch betreffend Entschädigungsansprüche nichts. Hier findest du weitere Informationen zur Einlagensicherung bei CapTrader.
Die Schweizer Einlagensicherung, wie sie zum Beispiel bei der Schweizer Bank Swissquote zum Tragen kommt, gilt hier nicht. Und du solltest dir bewusst sein, dass ein Rechtsstreit mit einem ausländischen Broker unter Umständen kompliziert und aufwändig werden könnte.

Kontoeröffnung

Bei der Kontoeröffnung fragt dich CapTrader, ob du ein Margin- oder Cashkonto willst. Der Unterschied ist vereinfacht gesagt: Beim Marginkonto kannst du auf Kredit handeln. Als Sicherheit dient dein Depot mit deinen Wertpapieren und dem Cashbestand.
Beim Cashkonto ist dies nicht möglich. Wenn du zum Beispiel CHF 1’000 überwiesen hast, dann kannst du eben nur Aktien und ETFs bis CHF 1’000 kaufen. Für langfristige Investorinnen und Investoren reicht ein Cashkonto vollends. Übrigens kannst du bei Bedarf einen Wechsel auch selbst unkompliziert über die Kontoverwaltung durchführen.
Als Kontowährung würde ich Schweizer Franken anwählen. Jede andere Währung kannst du dann immer noch in deinem Multiwährungskonto halten, aber die Abschlüsse und Übersichten sind dann halt praktischerweise in deiner Heimatwährung. Ein Wechsel ist aber auch hier nachträglich noch möglich.

Die komplett papierlose Eröffnung ist recht umständlich, und es müssen etliche Formulare digital unterzeichnet und Fragebögen ausgefüllt werden. Die Begrifflichkeit ist für AnfängerInnen nicht immer einfach zu verstehen. CapTrader bietet jedoch einen telefonischen Kundensupport mit Rückrufservice an.
Zum Abschliessen der Kontoeröffnung musst du einen Identitäts- und einen Adressnachweis hochladen.
Nach wenigen Tagen und nach erfolgreicher Überprüfung wird dein Konto freigeschaltet.

Willst du CapTrader zuerst ohne eigenes Geld ausprobieren und dich mit der Tradingumgebung vertraut machen, kannst du kostenlos ein risikofreies Demokonto eröffnen.

Ersteinlage und Überweisungen

Um nach der Kontoeröffnung handeln zu können, musst du zuerst deine Mindest- beziehungsweise Ersteinlage überweisen. Diese beträgt EUR 2’000 bez. USD 2’000 oder das Äquivalent in Schweizer Franken. Das Geld muss von einem Konto stammen, welches auf deinen Namen lautet.

Allgemein gestalten sich Überweisungen zu CapTrader etwas umständlich, da du keine eigene IBAN erhältst. In der Kontoverwaltung musst du deshalb eine Einzahlungsbenachrichtigung erstellen. Du füllst die geforderten Details der sendenden Bank ein, gibst die Währung sowie den Betrag ein, den du überweisen willst, und erhältst dann alle relevanten Informationen, die du im E-Banking deiner sendenden Bank eingeben kannst. Die sind je nach Währung unterschiedlich. Im E-Banking deiner Bank musst du auch immer einen Verwendungszweck angeben (U-Kontonummer – Vor- und Nachname). Diese Schritte musst du bei jeder einzelnen Überweisung durchführen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, eine Vorlage für einen Dauerauftrag einzurichten.

Das Geld ist dann meistens innerhalb weniger Stunden nach der Überweisung von deinem Schweizer Bankkonto bei CapTrader zum Handeln verfügbar. Beachte, dass je nach Währung, Konto- und Überweisungsart dein Guthaben mit einer Trading- und/oder Auszahlungssperre blockiert werden kann. Dies wird dir beim Erstellen der Einzahlungsnotiz angezeigt. Die Sperren dauern meistens drei Tage.

Kontoverwaltung und Handelsumgebung

Kontoverwaltung ist sehr umfangreich und sehr vieles kannst du selbst einstellen. Zum Beispiel kannst du deine Aktien zum Verleihen freigeben und erhältst die Hälfte der Zinseinnahmen. Je nach Aktie sind die unterschiedlich hoch. Das Ganze heisst Aktienrendite-Optimierungsprogramm und ist an gewisse Bedingungen geknüpft.

Screenshot Spalten verwalten CapTrader

Der WebTrader für den Handel im Internet Browser und die Trader Workstation für den Handel auf dem Desktop wirken überladen und sind eher für Profi-Trader konzipiert. Für AnfängerInnen eignet sich das Client-Portal oder die Mobile App. Wenn du nebenstehende Spalten in der App einrichtest, dann hast du auch immer alle wichtigen Kennzahlen deiner Wertpapiere im Blick. Auch hier sind die Einstellmöglichkeiten schier endlos.

Wenn du eine Aktie kaufst, dann musst du einen Börsenplatz anwählen. Die Bezeichnungen beziehungsweise Buchstaben sind oft nicht selbsterklärend. Hier findest du, welche Abkürzung zu welcher Börse gehört, inklusive dazugehörenden Öffnungszeiten. Für die Schweizer Börse SIX Swiss Exchange lautet die Abkürzung zum Beispiel EBS.

Für langfristig Orientierte AnlegerInnen sind Marktdatenabonnements übrigens nicht nötig, auch wenn du immer wieder darauf aufmerksam gemacht wirst, dass du „blind“ handelst.

Toll ist das im Herbst 2020 eingeführte Impact Dashboard. Du definierst, welche Werte wie „sauberes Wasser“ oder „Transparenz“ dir besonders wichtig sind. Welche Praktiken wie „Tierversuche“ oder „Atomenergie“ du ablehnst. Und bekommst dann von jeder Aktie, bei der ESG-Daten vorliegen, angezeigt, ob sie deinen Werten entspricht oder nicht und welche deiner Werte sie verletzt. Auch der Gesamtscore deines Depots wird ermittelt. Weitere Informationen findest du hier.

Impact Dashboard CapTrader

CapTrader bietet vielfältige Webinare, Videos und einen guten deutschsprachigen Kundensupport an. Viele deutsche YouTuber und Podcaster nutzen CapTrader oder Interactive Brokers, sodass du auf fast alle Fragen im Internet eine Antwort findest.

Willst du CapTrader ausprobieren? Dann profitiere noch heute von den attraktiven Konditionen und der riesigen Wertpapierauswahl Konto eröffnen.

Vergleich

WP Data Tables

* plus Echtzeitdatenzuschlag, Stempelsteuer und ev. Börsengebühr
** plus Börsenentgelt, etwaige fremde Spesen und externe Gebühren
Da CapTrader kein Schweizer Broker ist, muss er auch keine Schweizer Stempelsteuer abführen.


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4 comments
    1. Hallo Roland
      Bei IB bezahlst du eine monatliche Umsatzgebühr von USD 10, sofern dein Gesamtvermögen bei IB unter USD 100‘000 (oder einem äquivalenten Betrag in anderer Währung) beträgt. Oder wenn deine monatlichen Provisionen kleiner USD 10 sind.
      Bei CapTrader bezahlst du keine solche Umsatzgebühr (keine Depot- oder Kontogebühr) und die Gebührenstruktur ist um einiges verständlicher und einfacher 😉
      Ausserdem ist der Support bei CapTrader wirklich deutschsprachig (bei IB gibt es den schon auch, bin aber mehrmals telefonisch bei Mitarbeitenden gelandet, die kein Deutsch sprachen).

      1. Da mein Depot über CHF 1 Mio ist und ich sehr gut Englisch spreche, spielt dies keine Rolle für mich. Auch dieser Vergleich hier hat mir nicht gross weitergeholfen: https://www.brokerdeal.de/broker-direkt-vergleich-captrader-versus-interactive-brokers/

        Obwohl die Kosten bei captrader höher sind, spielt dies im grossen Ganzen wahrscheinlich auch keine grosse Rolle.

        Zudem scheinen beiden keinen ordentlicher CH-Steuerauszug anzubieten, korrekt? Kann ich wenigstens in Deutschland gelistete Faktorzertifikate etc. bei Captrader handeln? Irgendwelche klare Vorteile muss captrader doch haben?

        Beste Grüsse. Roland

        1. Da sich die Depots der meisten Leserinnen und Leser dieses Blogs wohl nicht in derselben Grössenordnung bewegen (meines ebenso nicht), genügt den meisten der Vorteil der kostenlosen Depotführung.

          Genau, eine Steueraufstellung für die Schweizer Steuererklärung ist bei beiden nicht erhältlich. Geht auch ohne, aber ist halt umständlich.

          Faktor-Zertifikate gehören nicht in mein Beuteschema, da müsstest du direkt CapTrader anfragen.

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